Rhythmusgruppe
Seit Dezember 2013 werden unsere zwei Rhythmusgruppen vom bekannten Drummer und Percussionisten Tony Liotta tonyliotta.com geleitet, der nicht nur als professioneller Musiker an vielen Bandprojekten beteiligt, sondern auch für seine Arbeit als Musikpädagoge bekannt ist.
Unsere Rehabilitanden haben das erweiterte sehr erfolgreiche Angebot mit Begeisterung angenommen.
Seit wir vor mehr als zehn Jahren die Rhythmusgruppe als therapeutisches Angebot eingeführt haben berichteten viele Teilnehmer über Verbesserungen ihrer Konzentrations- und Merkfähigkeit und eine positive Auswirkung auf das Gruppenklima und ihre eigene Teamfähigkeit.
Mit dem Rhythmus unseres Herzschlags beginnt das Leben, ab der 21. Schwangerschaftswoche haben wir den Herzschlag der Mutter und später den Rhythmus ihrer Stimme gehört und die Bedeutung gefühlt, ohne die Worte zu verstehen.
Musikforscher meinen, dass der menschliche Organismus überwiegend aus rhythmischen Strukturen und Mustern besteht und diese Körperrhythmen beim Trommeln angeregt und erfahrbar gemacht werden.
Bei Depressionen und Angsterkrankungen soll die Wirksamkeit von Psychotherapie durch regelmäßige Trommeleinheiten deutlich gesteigert werden können.
Gemeinsam mit den Bezugstherapeuten unserer Rehabilitanden ist ein Konzept entstanden, in dem die Teilnehmenden vom Team nach Anamnese und Indikation für die Einsteigergruppe ausgewählt werden.
Nach wenigen Einheiten können sie in die Fortgeschrittenengruppe wechseln oder auf Wunsch in der Einsteigergruppe bleiben oder diese verlassen, wenn sie überfordert sind oder keinen Spaß am Trommeln haben.
Die Trommelgruppen bieten eine Mischung aus Musiktheorie, die Anwendung an den Instrumenten und Körperübungen zu Atmung, Entspannung, Unabhängigkeit und Koordination.
Das Zusammenspiel von jeweils acht Musikern übt die Konzentration auf die eigenen Aufgaben, sowie Einfühlungsvermögen und Rücksichtnahme hinsichtlich der Mitspielenden.
Unabhängig von Vorerfahrung und Talent macht jeder Teilnehmende Fortschritte, die schnell selbst erkannt werden können oder zurückgemeldet werden. So entsteht ein Selbstwertgefühl, dass auch in andere Bereiche der Therapie und des Alltags mitgenommen werden kann.
Die Entwicklung der Teilnehmenden in der Musiktherapie fließt für die weitere Therapieplanung in die Teambesprechungen ein.
Wir sind überzeugt, dass durch die Trommelgruppen Kommunikation, Verständnis und Rücksichtnahme unter den Rehabilitanden verbessert wird. Es entsteht ein Gegengewicht zu der verbreiteten Tendenz, andere zu provozieren und abzuwerten.